Im Herzen der natürlichen Ökosysteme befinden sich empfindliche Gebiete wie Feuchtgebiete, Wälder, felsige Umgebungen, Dünen oder Trockenrasen, die einen wertvollen biologischen Reichtum beherbergen. Diese natürlichen Lebensräume sind jedoch manchmal durch das Eindringen invasiver exotischer Pflanzen bedroht und stellen eine große Herausforderung für ihre Erhaltung dar.
Hier erfahren Sie, wie die Gesetzgebung in Verbindung mit den Bemühungen von Fachleuten und Freiwilligen dazu beiträgt, diese Ökosysteme zu schützen.
Invasive Arten, die die natürlichen Lebensräume bedrohen
Einige gebietsfremde Pflanzen breiten sich in alle Richtungen aus und besiedeln sowohl Brachland und städtisches Umfeld als auch natürliche Lebensräume. Sie tragen Namen wie Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), asiatische Staudenknöteriche (Fallopia spp.) oder nordamerikanische Goldrute (Solidago spp.).
Asiatische Staudenknöteriche und nordamerikanische Goldrute besiedeln sowohl alte Industriebrachen als auch eher natürliche Lebensräume. Fotos: Etienne Branquart.
Andere exotische Pflanzen wie der seidige Hartriegel (Cornus sericea), die horizontale Baumwolle (Cotoneaster horizontalis), der Rotnervige Schlangenhaut-Ahorn (Acer rufinerve), die Pontische Rhododendron (Rhododendron ponticum), die Robinie (Robinia pseudoacacia) oder die japanische Rose (Rosa rugosa) werden nur in ganz bestimmten natürlichen Lebensräumen invasiv. Diese normalerweise unauffälligen und wenig wuchernden Arten können in diesen empfindlichen Lebensräumen in Hülle und Fülle wachsen/überhand nehmen, das natürliche Gleichgewicht stören, die Funktionsweise von Ökosystemen beeinträchtigen und die lokale Biodiversität bedrohen.
Invasion von Dünen durch die japanische Rose und von felsigen Lebensräumen durch die Robinie. Fotos: Etienne Branquart.
Auch Gewässer bleiben nicht verschont, in denen das Wasserleben durch die besonders üppige Entwicklung von Pflanzen aus anderen Ländern wie dem Karolina-Algenfarn (Azolla caroliniensis), dem Australische Nadelkraut (Crassula helmsii) oder dem großen Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides) ausgelöscht werden kann.
Invasive Wasserpflanzen wie die Dichtblättrige Wasserpest (links) und die Australische Nadelkraut (rechts) entziehen den Gewässern Licht und Sauerstoff und wirken sich stark auf andere Arten aus, die in Feuchtgebieten leben. Fotos: Harum Koh und Etienne Branquart.
Gesetzliche Maßnahmen zum Schutz empfindlicher Lebensräume in Wallonien
Angesichts dieser Bedrohung hat die wallonische Regierung zusätzlich zu den im EU-Recht vorgesehenen Bestimmungen Maßnahmen eingeführt, um die Einführung von 43 invasiven exotischen Pflanzen in die Umwelt zu begrenzen. Für einige von ihnen gilt ein landesweites Pflanzverbot, während andere nicht mehr in einem Abstand von weniger als 50 Metern zu Feuchtgebieten und Naturschutzgebieten angepflanzt werden dürfen (in Parks und Gärten dürfen sie jedoch weiterhin angepflanzt werden). Diese Regelung zielt darauf ab, die ökologische Integrität dieser gefährdeten Gebiete zu erhalten und das Risiko einer Invasion durch schädliche Pflanzen zu begrenzen.
Maßnahmen vor Ort: engagierte Fachleute und Freiwillige
Um diese Schutzmaßnahmen umzusetzen, ist konkretes Handeln vor Ort erforderlich. Professionelle Naturschützer, die von engagierten Freiwilligen unterstützt werden, setzen sich in sensiblen Naturräumen aktiv dafür ein, invasive Pflanzen zu beseitigen und die Biodiversität wiederherzustellen. Jedes Jahr wird in Wallonien zu diesem Zweck Hunderttausende Euro investiert. Ihre Arbeit ist entscheidend für den langfristigen Erhalt dieser Ökosysteme.
Maßnahmen zum Management von Populationen invasiver exotischer Pflanzen in natürlichen Lebensräumen. Fotos: Jean-Philippe Bizoux und Adrien Latli.