Es scheint relativ harmlos zu sein, gebietsfremde Pflanzen und im weiteren Sinne unseren Grünabfall in die Natur zu werfen! Dennoch kann diese Geste schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Erfahren Sie, welche Folgen diese Geste hat und wie Sie sich verhalten sollten, um die Natur zu schützen.
Eine erstaunliche Regenerationsfähigkeit
Einige gebietsfremde Pflanzen, die in Parks und Gärten wachsen, können sich leicht aus kleinen Stängel- oder Wurzelfragmenten regenerieren. Arten wie die Kirschlorbeere, asiatische Staudenknöteriche, der pontische Rhododendron, Spiersträucher, der Essigbaum, Jungfernreben und viele Wasserpflanzen lassen sich leicht über Stecklinge vermehren und können neue Populationen bilden, wo Grünabfälle oder Erdaufschüttungen zurückgelassen wurden. Ohne dass wir uns dessen allzu sehr bewusst sind, erleichtert dieses Verhalten die Ausbreitung all dieser invasiven Pflanzen über große Entfernungen und ermöglicht es ihnen, sich auf den Weg zu machen, um die natürlichen Lebensräume zu erobern!
Stecklinge des Japanischen Staudenknöterichs und der Jungfernrebe auf wilden Grünabfalldeponien. Fotos: Etienne Branquart.
Kleine Stecklinge werden groß...
Stecklinge von invasiven Pflanzen, die sich in Grünabfällen entwickeln, wachsen schnell und bilden innerhalb weniger Jahre dichte Massive, die sich von einem Ort zum anderen ausbreiten und dabei andere Pflanzen auf ihrem Weg verdrängen. Diese Dominanzbestände sind nur sehr schwer zu beseitigen, verändern die Bodeneigenschaften und stören die Ökosysteme tiefgreifend. Grünabfälle aus der Gartenpflege in der Natur zu entsorgen, kann daher äußerst negative Folgen für die lokale Flora und Fauna haben. Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel, der die Auswirkungen invasiver gebietsfremder Pflanzen auf empfindliche natürliche Lebensräume detailliert beschreibt.
Dominanzbestände mit Riesenbärenklau und Jungfernrebe auf Grünabfalldeponien. Fotos: Etienne Branquart.
Wie können wir also unseren Grünabfall entsorgen?
- Entsorgen Sie Grünabfälle niemals in der Natur: Pflanzenmaterial (Blumen, Stängel, Blätter, Wurzeln...), das bei der Pflege von Parks, Gärten und Gewässern anfällt, darf nicht in der Natur entsorgt werden. Dies stellt ein Umweltvergehen dar, das mit Geldstrafen geahndet werden kann;
- Wiederverwendung im Garten: Bei richtiger Pflege und ausreichender Erwärmung können auf dem heimischen Kompost die Stängel und Blätter der meisten Zierpflanzen aus dem In- und Ausland vernichtet werden. Beim Häckseln werden die Äste der meisten Hecken und Sträucher entsorgt und wiederverwertet. Weitere Tipps zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel über die Entsorgung une Verwertung von Grünabfällen ;
- Recypark für eine sichere Entsorgung: Wenn Sie keinen Kompost haben, entsorgen Sie Ihre Pflanzenabfälle im Recypark oder in den Müllsäcken für organische Abfälle. Dieser Weg kann auch genutzt werden, um samentragende Pflanzen, Wurzeln und Nachwuchs, der sich auf Ihrem Gartenkompost entwickelt, zu entsorgen.